Choco - oder warum ein Leben mit Junghund schrecklich schön ist



Im Herbst letzten Jahres, stand die Entscheidung bevor, ob wir wieder einen 2. Hund aufnehmen.
Und wenn ja, was für einen.
Während ich zwischen Whippet, Beagle und Mischling schwankte, war mein Mann nach wie vor für einen weiteren Lagotto.
Klar war eine Sache, wir würden definitiv einen Welpen nehmen.
Nach meinen Erfahrungen und auch durch unsere Bedingungen, kam für uns im Moment einfach kein erwachsener Hund in Frage.

Ich suchte mich also durch Netz. Und fand jede Menge Hunde.....
Mit und ohne Stammbaum, mit und ohne Familienanschluss, mit und ohne Impfung....
Auch so "tolle" Mixe wie Pinscher-Husky, modische Labrador-Catahoula und jede Menge Designerdogs liefen mir über den Weg.....
Nachdem auch die zur Auswahl stehenden Rassen entweder grade keine Welpen hatten oder aber sich als unpassend herausstellten, beschloss ich die Lagotto Züchterin meines Vertrauens (ich kenne sie schon viele Jahre) anzurufen.
Ich habe immer gesagt, wenn noch mal ein Lagotto, dann nur von ihr.
Ich wusste, dass sie normalerweise meistens eine Warteliste hat und auch zurzeit wohl alle Welpen vermittelt waren.
Aber vielleicht wüsste sie jemanden, bei dem die Welpen genau so super aufwachsen und auch auf ordentliche Verpaarungen geachtet wird.

Also angerufen. Kurz gequatscht und dann gefragt: "Weißt du zufällig jemanden, wo ich demnächst einen gut sozialisierten Lagotto Welpen aus einer ordentlichen Aufzucht bekommen könnte?"
Ihre Antwort überraschte mich dann doch.
"Ich hab eine Hündin übrig... Ihr könnt sie wenn ihr mögt morgen kennen lernen."
Ähm... sie wohnt etwa 500km entfernt.... Ich war etwas irritiert, aber sie klärte mich auf 
"Ich fahre heute abend los zu einem Treffen und nehme die kleine Maus mit. Wir könnten uns also in eurer Nähe treffen."

Also kurz Rücksprache mit meinem Mann gehalten, Fotos schicken lassen und Treffpunkt ausgemacht.

Im übrigen war das Bild des kleinen Lockenköpfchen das erste Welpenbild, das meinem Mann ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Wir lernten dann also das Hundekind kennen. Und waren schnell überzeugt.
Sie ging neugierig auf uns zu, dackelte gleich neben unserem Knirps her und war überhaupt einfach toll.
Ich wurde dann auch noch mit Bildern vom Treffen versorgt, bei dem die kleine Maus sich wahnsinnig cool zeigte.

Also durfte das Hundekind schon wenige Tage später einziehen.
Im Auto auf der Heimfahrt wurde sie dann kurzerhand von unserem Sohn Choco getauft. Mit Nachname Cioccolata.

Choco zeigte sich von Anfang an sehr neugierig und selbstbewusst.
Das war ich von unserem ersten Lagotto Rüde nicht gewohnt. Der war ein mega Hasenfuß Hund.
Aber klein Choco ging sofort auf alles und jeden freundlich zu.
Unseren alten grummel Rüde wickelte sie dann auch relativ schnell um die charmante kleine Choco Pfote.

Aber wie so Hundekinder halt sind, raubte sie mir mit ihren Raubzügen (kein Kinderspielzeug und keine Socke war/ist vor ihr sicher) und ihren Pullerarien (dass ein Welpe so oft pullern kann...) manchmal echt den Nerv.

Ja, ich wollte einen Welpen, weil es mit Kind im Haus einfach schöner ist, wenn der Hund von Anfang an auch wirklich Kontakt zu Kindern hatte, weil ich dann weiß, wo der Hund her kommt und was er kennen gelernt hat....
Aber ich wusste auch von Anfang an, dass ich drei Kreuze mache, wenn die Welpen und Junghundezeit rum ist.

Hundekinder sind einfach mega anstrengend.
Sie haben dauernd hunger. müssen dauernd pullern und wollen dauernd bespaßt werden.
Vom Zähne ausprobieren und Zahnwechsel will ich gar nicht anfangen....
Alles kaputtbeißen und schreddern, aber einen bei Kausachen anschauen, als hätte man nen Betonklotz hin gelegt....

Klar, es ist auch schön mit Junghund.
Vor allem wenn das Tier zufrieden im Körbchen schnarcht ;-)
Spielen und schmusen macht natürlich auch Spaß.

Aber ich möchte jeden warnen, der überlegt sich einen niedlichen Welpen anzuschaffen.

Welpen beanspruchen wirklich sehr viel Zeit, Nerven, Geld (Decken, Kissen, Spielsachen,  mehrmals Zubehör weil sie wachsen...) und unmengen an Küchenrollen!

Wenn man weiß, worauf man sich einlässt, und etwas Humor besitzt, kann diese von lachen, fluchen und staunen geprägte Zeit aber trotzdem toll sein.

Klein Choco ist jetzt schon 6 Monate.
Und langsam etwas vernünftiger.
Endlich (bis auf wenige Ausnahmen) stubenrein.
Und auch wenn sie mir manchmal den NErv raubt, die beste Entscheidung die ich in Sachen Hundekauf jemals getroffen habe!

Sie kann überall mit hin, weiß sich zu benehmen, ist offen und freundlich und einfach ein ganz toller kleiner, frecher Hund.

Danke an die wunderbare Züchterin, die mir dieses Schoko-Trüffel-Schnüffelnäschen anvertraut hat!



Wer mehr über Choco lesen möchte, kann das auf ihrer Facebook Seite:
/https://www.facebook.com/Choco-Cioccolata-1655020854550502/



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